Rincón Latino

lassen wir doch mal die anderen für uns sprechen
(Ausschnitt "Hallo Nachbar" - Frühjahr 2006, der text bezieht sich auf unser früheres Lokal in Fürth):

Kolumbien... An was denken Sie? An eine grosse Tasse Kaffee? "Kolumbien ist mehr", sagt Martha Schweitzer, Eigentümerin des Fürther Restaurant Rincón Latino. Seit September 2004 versucht die Kolumbianerin die Küche ihrer Heimat in Fürth vorzustellen. Rincón Latino liegt an der Ecke Theresien- und Mondstraße - von außen ein eher
unscheinbares Lokal. Geht man aber durch die Tür ist man plötzliche in einem kleinen kolumbianischen Dorf. Im Hintergrund dudelt die typische Cumbia-Musik, die Atmosphäre ist gemütlich und man kann in Ruhe das Essen
genießen. Auf der Karte gibt es Spezialitäten aus verschiedenen kolumbianischen Gebieten. Aus Cali, Marthas Heimat z.B., kommt die Sancocho de Gallina, eine dicke Suppe mit Hühnchen, Kochbananen, Mais, Korriander und anderen
Gewürzen. Von der Karibikküste kommen viele Fischspeisen und pikante Soßen. Arroz con leche de coco (Kokosmilch Reis) ist auch eine karibische Spezialität. Es gibt Vorspeisen wie Empanadas (gebratene Maistaschen wie Hackfleisch
gefüllt) und Arepas (gebackene Maisfladen) und als
Hauptgericht die Bandeja Paisa. Aber Vorsicht, die
Bandeja Paisa ist nicht für den kleinen Hunger! Dazu
gehören gebratene Kochbananen, Reis, Fleisch, Salat, ein Spiegelei und dazu ein Topf Rote Bohnen. Danach sollte man unbedingt ein Aguadiente (ein Zuckerrohrschnaps mit Anis) trinken.
Das Essen dauert ein wenig. Martha bereitet alles frisch zu.
Jeden Morgen geht sie mit einem großen Einkaufswagen los und kauft ein. Auf dem Heimweg hat sie ihre Drillingen(!),
die zum Kindergarten müssen, auf dem Rückweg ist alles prall gefüllt mit frischen Zutaten. "Es ist viel Arbeit, aber ich möchte mein Leben selbst in die Hand nehmen", sagt die dreifache Mutter. Mit ein paar ersparnissen hat sie das Lokal hergerichtet und sich ihren Traum von der eigenen Existenz erfüllt. Ihr erster Kunde war ein Journalist, der auch sofort
einen Artikel über Rincón Latino schrieb. Trotzdem ist das Geschäft nicht einfach. "Die Leute kennen das kolumbianische Essen nicht und sind nicht so experimentierfreudig", bedauert Martha für einen Moment, erzählt aber im nächsten schon wieder freudestrahlend von ihren neuen Rezepten und Ideen.
So gibt es zum Beispiel jeden Donnerstag ab 19.00 Uhr
einen Latino-Abend mit Salsa-Tanzkurs. Die Nachbarn jedenfalls freut's. S.D.